Zum Norden gehört auch der
Canal de la Somme, obwohl er ein bisschen einsam durch die Picardie Richtung Ärmelkanal läuft. Der Kanal ist
156 km lang mit 25 Schleusen. Sein unterer Teil heißt Canal Maritime d'Abbeville à St-Valéry. Die Somme entspringt
in der Picardie bei Fonsomme, 245 km vom Meer entfernt. Die Somme wurde bereits im Mittelalter von kleinen Schiffen
befahren. Doch erst im 18.Jh. wurde mit dem Ausbau begonnen und die Gesamtstrecke konnte 1843 eingeweiht werden.
Der nicht schiffbare Teil, der Oberlauf der Somme, dient dem Canal de St-Quentin als Wasserreservoir. Die Somme errang
im 1. Weltkrieg traurigen Ruhm. In der Schlacht an der Somme wurden innerhalb von nur 4 Monaten 1 Million Soldaten
getötet oder verwundet. 1917 wurde in dem kleinen Ort Ham eine aus dem 13. und 15.Jh. stammende Festung mit 11 m
dicken Wänden zerstört. Sie war für die Inhaftierung von politischen Gefangenen gedacht. Ihr bedeutendster Insasse
war Louis-Napoleon . Nach 6 jähriger Gefangenschaft gelang es ihm 1846 zu fliehen und sich nach England in Sicherheit
zu bringen. Die Somme schlängelt sich durch ein Gebiet von Torfmooren und Seen, das auch als "Frankreichs
Anglerhochburg" bekannt ist. In den Teilen wo sich der Kanal von der Somme entfernt, ist der alte Flusslauf
total verwildert. Ein verworrenes Muster verschilfter Tümpel strotzend vor Fröschen ist im Sommer ein wahres
Eldorado für Mücken. Doch meist gluckst die Somme freundlich neben dem Kanal her und begleitet ihn durch eine
ausnehmend reizvolle Natur. |